Must Haves digitaler Kompetenzen bei Führungskräften & in Teams
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind digitale Kompetenzen auch bei kleinen Unternehmen und Mittelständlern unabdingbar. Betriebe sind dazu angehalten, Mitarbeitende, wenn möglich, ins Homeoffice zu schicken, Meetings und Messen werden in die virtuelle Welt transformiert und man trifft sich heutzutage schnell und unkompliziert via Teams, Zoom & Co.
Eine krasse Umstellung, die viele Vorteile bringt, aber nicht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leicht fällt und diverse Herausforderungen mit sich bringt. Aber was bedeutet es eigentlich für jede/n Einzelne/n, digital kompetent zu sein?
Besonders Führungskräfte stehen aufgrund ihrer Vorbildfunktion in der Pflicht, digitale Kompetenz vorzuleben und im Team zu etablieren. Im Folgenden beleuchten wir die digitale Kompetenz als eine der wichtigsten Fähigkeiten, um erfolgreich in einer immer agileren digitalen Arbeitswelt zu bestehen.
Was ist digitale Kompetenz eigentlich?
Wenn wir von digitaler Kompetenz sprechen, geht es um die Fähigkeit als Person und/oder Unternehmen, konstruktiv und effektiv mit Herausforderungen umzugehen, die durch die Digitalisierung entstanden sind. Letztendlich trifft sie jeden Mitarbeitenden, egal ob Teamleitung, Servicekraft oder Vorstand – nur eben in einer anderen Ausprägung.
Die Digitalisierung von Prozessen bedingt das Aufkommen neuer Workflows, für die sich die Belegschaft erst einmal öffnen muss. Denn was im Alltag mit Alexa & Co. schon zur Normalität wurde, stößt im beruflichen Kontext nicht unbedingt gleichermaßen auf freudestrahlende Gesichter.
Digitale Kompetenz bei Führungskräften
Als Führungskraft ist man Vorbild – so auch beim Thema Digitalisierung. Es wird also erwartet, dass digitale Kompetenz vorgelebt und der Rahmen geschaffen wird, digitale Fähigkeiten zu entwickeln. Aber was bedeutet eigentlich digitale Kompetenz für Führungskräfte und in welchen Bereichen ist das Denken als digitale/r Visionär/in wichtig?
In Fachkreisen wird in diesem Kontext von Digital Leadership gesprochen, was sieben Kompetenzen umfasst:
1.Visions- und Innovationskraft
Als digitale Führungskraft heißt es, neue Wege und vor allem digitale Transformation als Vision ins Unternehmen zu tragen. Dazu gehört, Megatrends zu erkennen, neue digitale Wege mit Mut zu gehen und sein Netzwerk und seine Stakeholder sowie das eigene Team digital führen zu können. Das Überschreiten eigener Grenzen sollte selbstverständlich sein, denn nur mit dem Verlassen der Komfortzone ist Wachstum möglich. Neues auszuprobieren gehört zur Tagesordnung eines Digital Leaders.
2.Digitale Skills
Um digitale Transformation zu leben sind allerdings auch digitale Skills vonnöten. Nur wer sich Wissen um innovative Prozesse im Arbeitskontext aneignet und umsetzen kann, ist in der Lage, digitale Teams gut zu führen. Dabei nicht zu vergessen: die Bedürfnisse der Kund*innen. Maßnahmen eines Digital Leaders zielen immer auf die Customer Journey ab. So wird der Einsatz digitaler Tools und Prozessoptimierung sinnvoller, um den Kundinnen und Kunden die bestmögliche Dienstleistung oder das perfekte Produkt und Kauferlebnis anzubieten. Die Organisation muss sich also sowohl an die Marktgegebenheiten als auch die Kundenbedürfnisse anpassen. Agilität ist hier das Stichwort!
3.Technik- und Datenkompetenz
Als Führungskraft mit digitaler Kompetenz ist eine technische Affinität und die Integration von Technologie in den Geschäftsprozess sehr wichtig. Aus den gewonnenen Erkenntnissen ihres Einsatzes können folglich weitere Maßnahmen abgeleitet, und Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden.
4.Vernetztes Denken und Handeln
Netzwerken war schon immer eines der wichtigsten Tools im geschäftlichen Umfeld. Das gilt auch beim Thema Digitalisierung und Trendentwicklung. So können Führungskräfte und auch Mitarbeitende ihre “Fühler ausstrecken” und Kontakte zu unterschiedlichen Branchen zum Austausch nutzen – Wissensaustausch ist und bleibt ein wertvolles Mittel zur Lösungsfindung.
5.Metakommunikation und Purpose
Prozesse und Problematiken auf einer höheren Ebene zu betrachten, hilft vor allem für die Kommunikation mit Mitarbeitenden. So werden Bedeutungszusammenhänge und der Sinn hinter den bevorstehenden Maßnahmen verständlich gemacht, was für das gesamte Team in Zeiten des digitalen Wandels sehr wichtig ist.
6.Change Management
Sich ständig weiterzuentwickeln, die Veränderung im Außen wahrzunehmen und auf die eigene Organisation zu beziehen, ist Daueraufgabe im Digital Leadership. Change Management beinhaltet allerdings nicht nur, Prozesse und Arbeitsabläufe weiterzuentwickeln, sondern auch die Menschen im Team mitzunehmen. Jede/r muss genau wissen, was im Veränderungsprozess zu tun ist und welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt fällig sind.
7.Identitätsstiftung, Inspiration und Partizipation
Menschen sind soziale Wesen und folgen Menschen, nicht Unternehmen und Trends. Digital Leader müssen es also mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Leidenschaft schaffen, Mitarbeitende mit einzubinden und den Sinn neuer Wege zu vermitteln. Dazu gehört auch, Feedback zu geben und individuelle Wertschätzung zu kommunizieren.
Checkliste – So bauen Sie digitale Kompetenz auf
Die gute Nachricht: Digitale Kompetenzen kann man sich aneignen. Man muss nicht gleich zum Tekki-Nerd werden, aber Bemühungen, Interesse und Motivation zahlen sich auch an dieser Stelle aus. Aus folgenden Quellen können Sie sich zum Thema Digitale Kompetenz selbst informieren:
- Blogs und Podcasts zu den Themen Moderner Technologien, Startups und digitale Plattformen
- Bücher und Zeitschriften zu digitaler Transformation und Change Management
- Netzwerke zum Austausch mit Expert/innen
- Austausch mit Startups und ihren Gründer/innen
- Weiterbildung in digitaler Kompetenz für Einzelpersonen oder Unternehmen
- Persönliches Coaching mit einem Digital Coach
Fazit: Digitale Kompetenzen – unabdingbar für Führungskräfte, Mitarbeiter & Unternehmen oder vernachlässigbar?
Das Feld der digitalen Kompetenz bietet sogar mehr Potential, als das bloße Erwerben einer Kompetenz:
Unternehmen können die individuellen Stärken und Wissensstände ihrer Belegschaft dazu nutzen, die verschiedenen Generationen näher zusammenzubringen, indem beispielsweise jüngere, technikaffine Digital Natives in Projektarbeiten ihr Wissen weitergeben und im Gegenzug im Projektmanagement oder ähnlichen Feldern von den Digital Dinosaurs lernen.
Dies fördert sowohl die Kommunikation im Unternehmen als auch das Verständnis für Diversity und stellt die Wichtigkeit und vor allem den Vorteil von erfolgreichem Teamwork in den Vordergrund. Also eine Win-Win-Situation für jede/n!